Gemeindeempfang: „Jedes Dorf tickt anders“

Aller-Zeitung mit Bild und Text vom 4.9.2019: Prima Resonanz: Während des Gemeindeempfangs mit 120 Gästen in Meinersen stellte der Bürgermeister das Projekt „Dorfentwicklung“ vor, und er ehrte vier Feuerwehrleute für einen besonderen Einsatz.

Über einen gut besuchten Gemeindeempfang freute sich am Wochenende der Meinerser Bürgermeister Thomans Spanuth. Rund 120 Gäste waren dazu ins örtliche Kulturzentrum gekommen.

Spanuth stellte das Projekt „Dorfentwicklung“ vor, das für kommendes Jahr geplant ist. Dafür skizzierte er die Idee. So stellte er fest, „ich könnte lange über die elf Ortsteile in unserer Gemeinde erzählen“. Dabei sei eines sicher: „Jedes Dorf tickt anders und jedes Dorf hat eigene Protagonisten, Befindlichkeiten und Traditionen. Manchmal meinte ich sogar, dass ich am Gesicht schon von weitem erkennen könnte, ob jemand aus Päse oder Ohof kommt.“ Der Gemeinderat habe nun vor, eine Veranstaltungsreihe aus der Taufe zu heben, und in Einzelveranstaltungen über die Gemeinde zu sprechen – mit fachlicher Beratung.

Denk dir deine Gemeinde

Der Titel dazu könnte laut Spanuth heißen „Denk dir deine Gemeinde“ oder „Denk dir dein Dorf“. Dabei gehe es um Dorfentwicklung in einer Dorfregion. Und diese Begriffe sind laut Bürgermeister Voraussetzung für finanzielle Förderung. Dabei gehe es nicht – wie ehemals bei der Dorferneuerung – um konkrete Maßnahmen. Thema sei jetzt vielmehr die Entwicklung in einer Region von Dörfern, die etwas verbindet. Dazu werden laut Spanuth Fragen gestellt wie: „Was verbindet uns in der Gemeinde Meinersen und was unterscheidet uns von anderen Gemeinden?“ Oder: „Wo sind die Merkmale, die uns einzig erscheinen lassen und warum sollte beispielsweise ein neuer Arzt oder eine junge Familie ausgerechnet in unsere Gemeinde kommen?“

Rentner versetzt sich in die Lage des Schülers

Diesen Fragen will die Gemeinde laut Spanuth im ersten Halbjahr nachgehen und dazu lädt der Bürgermeister bereits jetzt alle Interessierten ein. „Fachleute haben uns geraten, diesen Denkprozess mit besonderen Denkaufgaben in Gang zu setzen“, erläuterte er dazu. So beispielsweise mit den Fragen: Wie sahen unsere Dörfer 1930 aus? Wie sahen sie 1960 und 1990 aus und wie werden sie in 30 Jahren aussehen?.“ Genauso gehe es um die Aufgabe: „Wir versetzen uns einen Tag lang in die Lage des anderen – der Alteingesessene versetzt sich in den Neubürger, die Rentnerin in die Schülerin, der Landwirt in den Bewohner eines Neubaugebietes und umgekehrt.“ Dieser Denkprozess soll laut Spanuth am Ende zu einem Leitbild führen, „indem wir beschreiben, wie wir uns unsere Gemeinde vorstellen und wie wir sie in die Zukunft führen wollen“.

Seniorenbeirat

Im weiteren Verlauf des Empfangs stellten Mitstreiter des Seniorenbeirates um Horst-Werner Hüfler die vielfältigen Angebote vor. Dabei gab es auch einen Ausblick auf die geplante Wohnanlage mit betreutem Wohnen auf dem Kreuzkamp in Meinersen.

Vier Feuerwehrleute geehrt

Den Höhepunkt bildete abschließend die Ehrung der vier Meinerser Feuerwehrkameraden Martin Westermann, Immo JustingenJannick Prause und David Laske. Stellvertretend für die mehr als 500 aktiven Brandschützer in der Samtgemeinde Meinersen wurde diesen vier Kameraden die Ehrenmedaille der Gemeinde Meinersen verliehen. Sie waren laut Spanuth während eines Einsatzes in Leiferde bis an ihre Grenzen gegangen. Dabei sei der Einsatz so belastend gewesen, dass es laut Spanuth „für eine ausführliche Schilderung für alle Beteiligten noch zu früh ist.“

Von Hilke Kottlick

Fotos: Dr. Rüdiger Rodloff