Gemeinde Meinersen weist Ökokonto bei Ohof aus

Zum ersten Mal wurde ein Grundstück als Ausgleichsfläche für ein Baugebiet ausgewiesen – das Areal bei der B214 bei Ohof dient als erstes Landschafts- oder Ökokonto. Es gilt laut Thomas Spanuth, CDU-Fraktionschef im Gemeinderat, als Ausgleichsfläche für das Meinerser Baugebiet Stockwiese.

Meinersen. Premiere in der Gemeinde Meinersen: Zum ersten Mal wurde jetzt ein Grundstück als Ausgleichsfläche für ein Baugebiet ausgewiesen – das Areal nahe der B 214 bei Ohof dient als erstes Landschafts- oder Ökokonto. Es gilt laut Thomas Spanuth, CDU-Fraktionschef im Gemeinderat, als Ausgleichsfläche für das Meinerser Baugebiet Stockwiese.

Bislang wurde laut Spanuth vom Forstamt Unterlüß in Kooperation mit dem Landkreis Gifhorn im großen Moor ein Gelände als Kompensationspool für Baumaßnahmen hergerichtet und gepflegt. Hintergrund dabei war es, Bauherren, Kommunen und Unternehmen eine unproblematische Regelung für Ausgleichsflächen anzubieten. „Warum Ausgleichsflächen mit entsprechenden Zahlungen in Unterlüß schaffen und nicht vor Ort?“, argumentierte laut Spanuth jetzt die Politik. Folge: ein erstes Areal wurde bei Ohof als Ausgleichsfläche für das Meinerser Baugebiet Stockwiese ausgewiesen. Vorab war laut Spanuth ein Planer beauftragt worden, Flurstücke in der Gemeinde in einer Gesamtgröße von etwa 30 Hektar als Ausgleichsflächen ökologisch zu bewerten, entsprechende Punkte zu vergeben und somit ein Landschafts- oder Ökokonto zu erstellen. Damit entfallen Spanuth zufolge Planungskosten, es müssen lediglich Vereinbarungen über die Pflege der Ausgleichs-Areale getroffen werden. hik

Ökokonto: Laut Auskunft des Internet-Lexikons Wikipedia schafft ein Ökokonto Erleichterungen für Investoren, die gleichsam mit Vorteilen für die Natur verbunden werden können. Investoren müssen nicht erst in zeitraubenden Verfahren nach Kompensationsmaßnahmen suchen, sondern können bereits durchgeführte Maßnahmen aus einem Ökokonto abbuchen. Die Ökokontierung schafft eine erhebliche Qualitätsverbesserung der Kompensationsmaßnahmen, weil sie die Konzentration auf wenige umfangreiche und dafür höherwertige Maßnahmen ermöglicht. Sie führt zu besserer Planung und größerer Wirksamkeit der Maßnahmen. Durch die zeitliche Entkopplung kann eine Gemeinde bereits frühzeitig Ausgleichsflächen in Betracht ziehen und langfristig planen. Sinnvolle Projekte werden gebündelt umgesetzt, gegenüber bisher häufig nur flankierenden Maßnahmen, wie etwa dem Pflanzen von Bäumen. Sie entfalten so eine größere Wirksamkeit. Die Kosten für den Ausgleich werden gesenkt, da die aufwändige Suche nach Ausgleichsflächen im Rahmen des geplanten Eingriffs entfällt.

Quelle: Aller-Zeitung 13.07.2016