Meinersen statt Wenden: Jetzt soll die Kreisverwaltung Konzept liefern

Aller-Zeitung mit Bild und Text vom 16.12.2017: Gifhorner Kreistag beschließt Prüfauftrag zum Gymnasium-Einzugsgebiet – Endgültige Entscheidung fällt später.

Samtgemeinde Papenteich/Gifhorn. Eine per Antrag auf Geschäftsordnung erzwungene Abstimmung nach langer Diskussion und zwei abgelehnte Veränderungsanträge: Der Gifhorner Kreistag befasste sich gestern Abend mit dem umstrittenen Thema Erweiterung des Einzugsbereichs des Sibylla-Merian-Gymnasiums in Meinersen um die Gemeinden Adenbüttel, Didderse und Rötgesbüttel. Beschlossen ist diese noch nicht, sondern eine Prüfung durch die Kreisverwaltung.

Der Unabhängige Frank Schlimme aus Rötgesbüttel beantragte, dass der Verwaltung dabei aufgetragen werden möge, mehrere Lösungsvorschläge vorzulegen. Die zwölf Ja-Stimmen bei sieben Enthaltungen reichten nicht. Die AfD beantragte, den Eltern eine Wahlfreiheit für ein Gymnasium zu gewähren. Das bekam sieben Ja-Stimmen und scheiterte somit auch.

Rolf Schliephacke (SPD) kündigte eine „ergebnisoffene Diskussion“ an. „Es sind ganz viele Dinge zu beachten.“ Fahrzeiten, verlässliche Schülerbeförderung, Geschwisterkindregelung und mehr müssten berücksichtigt werden. „Erst dann können wir eine Entscheidung treffen. Die Verwaltung soll uns jetzt mit Argumenten und Fakten versorgen.“

Dr. Arne Duncker, Grüner aus Meine, sieht dagegen sehr wohl „eine politische Weichenstellung“ hin zu Sibylla-Merian- statt Lessing-Gymnasium – und zwar zwangsweise. Darauf laufe es hinaus, „wenngleich in höflicher Formulierung“.

Walter Schulze (CDU) wies auf die äußeren Umstände hin: Die Wahrscheinlich sei groß, dass Kinder aus dem nördlichen Papenteich ab 2019 einfach keinen Platz mehr in Wenden bekommen. „Was nützt uns die Wahlmöglichkeit, wenn uns Braunschweig die Tür zumacht?“ rtm